WIRTSCHAFTSSPIEGEL – Ausgabe 1/2023

Mit der Sensorplattform „sUSe“ stellt das IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH (IMMS GmbH) eine Lösung speziell für den Druck- luftbereich vor. Ziel ist es, Undichtigkeiten in Druckluftsystemen und Wartungsstaus zu erkennen und zu be- heben. Druckverlust führt zu Energieverlust Druckluft dient in der Industrie zum Beispiel dazu, Maschinen anzutreiben, Bau- oder Kleinteile zu befördern oder Abluft-, Ventilations- und Trocknungssysteme zu unterhalten. In der Regel werden diese Druckluftsysteme mit einem elektrisch betriebenen Optimierung der Energieeffizienz und Wartung mittels Sensorik und Künstlicher Intelligenz Kompressor betrieben. Sobald also eine Undichtigkeit besteht, reduziert sich der Wirkungsgrad und gleichzeitig erhöht sich der Strombedarf, um die notwendige Leistung aufrechtzuerhalten. Es gilt daher einerseits, die Druckluft energieoptimal zu nutzen und andererseits, Leckagen zu eliminieren. Diese zu entdecken ist insbesondere dann problematisch, wenn die austretende Luft vom Menschen nicht wahrgenommen wird – etwa dann, wenn die Undichtigkeit zu klein ist. Treten mehrere solcher Fälle auf, kann sich das schnell summieren. In Kooperation mit den SensorikPartnern SONOTEC GmbH (Ultraschallsensoren) und der Postberg+Co. GmbH (Volumenstromsensoren) wurde am IMMS mit sUSe eine automatisier- und skalierbare Lösung für diese Problemstellung entwickelt. Das sUSe-System kann in bestehenden Umgebungen nachgerüstet werden, um sie zu überwachen, die Energieeffizienz zu verbessern und damit letztlich auch CO2-Emissionen einzusparen. System integriert weltweit erstmalig Multisensorik und Datenfusion Üblicherweise werden Lecks in Druckluftsystemen von extern beauftragten Service-Technikern mit unterschiedlichen Apparaturen identifiziert, analysiert und dokumentiert. Eine permanente Überwachung findet zumeist nicht statt. Die Daten lassen IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH Fertigungstechnik und Künstliche Intelligenz 12 Foto: IMMS Einerseits ist Energie derzeit im Vergleich zur Vergangenheit preisintensiv, andererseits ist die Beschaffung von unternehmensrelevanten Komponenten aufgrund der weltweiten Lieferkettenschwierigkeiten problematisch. Es ist daher wichtig, Energie zu sparen, sie optimal zu nutzen und dem Ausfall von Maschinen und Anlagen vorzubeugen. Dr. Tino Hutschenreuther, Themenbereichsleiter für System Design am IMMS: „Schon vor der Energiekrise hat die Industrie Leckagen in Druckluftleitungen bekämpft, da sie die meisten energetischen Verluste und damit auch unnötige Kosten verursachen. Mit Blick auf die aktuelle Preisentwicklung ist es für Unternehmen umso wichtiger, solche Undichtigkeiten zu finden, Verluste zu bewerten und Maßnahmen für die Instandhaltung einzuleiten.“ Dr.-Ing. Tino Hutschenreuther (Themenbereichsleiter System Design am IMMS), Jonathan Josue Gamez Rodriguez und Sebastian Uziel (Entwicklungsingenieure für eingebettete Hard- und Software am IMMS) mit der Sensorplattform „sUSe“ (v.l.)

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