WIRTSCHAFTSSPIEGEL – Ausgabe 1/2023

35 Foto: Paul-Philipp Braun Am Erfurter Kreuz hat der chinesische Batteriezellen-Hersteller Contemporary Amperex Technology Co. Ltd. (CATL) offiziell die Serienproduktion von Lithiumionenzellen gestartet. Batteriezellenproduktion am Erfurter Kreuz ist angelaufen Beitrag zur Elektromobilität Nach einer Bauzeit von rund dreieinhalb Jahren ist das Werk jetzt in Betrieb gegangen. Der Neubau ist Teil einer Strategie, bei der sich das chinesische Unternehmen zukünftig auch für den europäischen Markt attraktiver aufstellen will. Zum Produktionsbeginn waren daher neben Verantwortlichen aus Landes- und Regionalpolitik auch Vertreter namhafter deutscher Automarken gekommen. Das Werk im Industriegebiet „Erfurter Kreuz“ ist die erste von CATL außerhalb Chinas. Nach eigenen Angaben ist es außerdem aktuell die größte Zellfertigung in Europa. Von Arnstadt aus sollen alle namhaften europäischen Autohersteller mit Zellen oder Batteriemodulen für ihre EAutos beliefert werden, sagte CATLEuropapräsident Matthias Zentgraf. Auf den sechs Produktionslinien sollen jährlich bis zu 30 Millionen Zellen für Elektrofahrzeuge hergestellt werden. Die Stromversorgung für die Herstellungs- und Anladeprozesse speist sich dabei zum einen aus der Photovoltaikanlage, die auf dem rund 88.000 Quadratmeter großen Dach des Fabrikgebäudes installiert wurde. Eine Herausforderung für CATL besteht nun in der Suche und Gewinnung von Mitarbeitenden. Bis zu 2000 sollen auf lange Sicht in der Gigafactory beschäftigt werden. Laut CATLEuropa-Präsident, Matthias Zentgraf sollen sie dann in Großserie produzieren. Die Ansiedlung war 2018 bekannt geworden. Seitdem arbeiteten auch die Behörden mit Hochdruck an der Umsetzung. Die Bauarbeiten starteten 2020, im April 2022 erhielt CATL die Genehmigung für die Batteriezellfertigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Die Chinesen investieren in Thüringen rund 1,8 Milliarden Euro und schaffen bis zu 2.000 Arbeitsplätze. Derzeit arbeiten etwa 1.000 Menschen in dem Werk, darunter an die 400 Männer und Frauen aus China. Bis Mitte 2024 peilt das Unternehmen die Produktion von Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von zunächst 14 Gigawattstunden pro Jahr an. Konkret hieße das eine Produktion von Akkus für 185.000 bis 350.000 Fahrzeugen pro Jahr. (ppb/tl) Foto oben CATL-Europapräsident Matthias Zentgraf mit einer Batteriezelle aus dem Arnstädter Werk

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